Die Tätigkeit als Abklärungsfachperson ist kein trockener Bürojob. Neben den Gesprächen mit den versicherten Personen vor Ort ist der Austausch und die interdisziplinäre Zusammenarbeit sehr wichtig, z.B. mit Ärztinnen und Ärzten des Reginalen Ärztlichen Dienstes (RAD) oder Juristinnen und Juristen. «Das ist das Interessante an meiner Arbeit. Sie ist sehr abwechslungsreich und ich komme mit sehr vielen verschiedenen Menschen in Kontakt – intern wie extern», bringt Andrea Kräuchi die Essenz ihres Jobs auf den Punkt. Besonders schätzt sie die persönlichen Abklärungsgespräche mit den Versicherten: «Das ist immer sehr spannend. Bei meinen Besuchen weiss ich meist im Voraus nicht, was mich vor Ort erwartet und was dabei herauskommt.» In 80 bis 90 Prozent der Abklärungen bleibt es bei einem einmaligen Kontakt, bei Kindern und Jugendlichen geht sie in der Regel alle ein bis zwei Jahre einmal vorbei, um allfällige Veränderungen des Gesundheitszustandes und der Bedürfnisse zu besprechen und zu beurteilen.
Für die Betroffenen löst ein Abklärungsgespräch mit der IV im Vorfeld manchmal Unbehagen aus. Sie können sich nicht recht vorstellen, was sie erwartet und sind dann positiv überrascht, dass Mitarbeitende der IV freundliche Menschen sind. «Das Eis ist meist schnell gebrochen. Wir hören zuerst einmal zu und machen uns dann unvoreingenommen ein Bild der Situation. Das schafft Vertrauen», meint Andrea Kräuchi. Und fügt an: «Die Versicherten sind generell besser informiert als noch vor einigen Jahren. Das macht es einfacher, denn so können sie besser nachvollziehen, welche Leistungen ihnen unsererseits zustehen und für welche die IV nicht zuständig ist.»